… hieß es gestern zwar nicht, trotzdem konnte sich das im Gegensatz zu 1954 favorisierte Deutschland nach 70 Jahren in einem Pflichtspiel erneut gegen Ungarn durchsetzen, diesmal recht souverän mit 2:0 (1:0 zur Halbzeit). Die ungarische Mannschaft hat der deutschen dabei aber deutlich mehr abverlangt als die schottische – man sah eben ganz klar, dass die Ungarn keine Schotten sind. 😉 Bereits nach 18 Minuten musste Manuel Neuer gegen den anstürmenden Roland Sallai retten, und es dauerte elf Minuten bis zur ersten Torchance für Deutschland durch Kai Havertz. In der 22. Minute fiel dann das Tor durch den Jamal Musiala nach Vorlage des sehr starken Ilkay Gündogan zum 1:0. Nur vier Minuten später musste dann Neuer erneut mit einer Glanzparade retten. Und in der Nachspielzeit der ersten Hälfte hätte Sallai fast das 1:1 erzielt, der Treffer zählte aber korrekterweise wegen Abseits nicht. Erlöst wurden die deutschen Fans dann in der 67. Spielminute, als Gündogan nach Vorarbeit von Maximilian Mittelstädt zum 2:0 abschloss. Danach musste man sich keine Sorgen mehr machen, Deutschland steht jetzt auf jeden Fall im Achtelfinale. Die Pressestimmen sind auch online.
Beeindruckend (ehrlich) war auch der ungarische Stürmer Martin Adam:
Für viele Diskussionen sorgten erneut die pinkfarbenen Trikots, die bei dieser EM zum ersten Mal getragen wurden. Übrigens ist solch eine Farbe bei Fußballtrikots gar nicht neu. Der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch an die Auswärtstrikots von Borussia Dortmund aus den Saisons 1992/93 und 1993/94:
(Quelle: www.footballkitarchive.com, übrigens eine sehr empfehlenswerte Seite für Fußball- und Trikotnostalgiker.)
Allerdings muss man dazu wissen, dass Nike damals als amerikanische Firma sehr neu auf dem europäischen Fußballmarkt war und mit schrillen Farben auffiel (übrigens wurden die Trikots nur jeweils im Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden getragen); auch das damalige Neongelb der Dortmunder Heimtrikots kam nicht bei jedem BVB-Fan gut an.
Zurück zur EM: Bislang waren die Leistungen der deutschen Mannschaft insgesamt wirklich überzeugend, da gab es zu Jahresbeginn ja noch erhebliche Zweifel. Was ich bislang etwas schade finde: Auf dem Nürnberger Plärrer, wo zumindest bis 2016 (danach gab es ja keinen Grund mehr) nach den Deutschland-Spielen viel gefeiert wurde, war erneut kaum etwas los. Die Euphorie scheint also noch nicht so wirklich angekommen zu sein (wobei ich nicht weiß, wie es in anderen Städten aussah). Ich hoffe, das kommt noch. Momentan sieht die Stimmung gefühlt irgendwie so aus (ein Dank geht an Monika S. für das Bild):
Bereits am Nachmittag trennten sich Kroatien und Albanien in einem packenden Duell 2:2, am späteren Abend spielte dann noch Schottland gegen die Schweiz 1:1, womit Deutschland ein Unentschieden am Sonntag gegen die Schweiz reicht, um Gruppensieger zu werden.
Heute stehen die Partien Slowenien gegen Serbien (15:00 Uhr) und Dänemark gegen England (18:00 Uhr) an, bevor es dann um 21:00 Uhr zum Topspiel Spanien gegen Italien kommt. Ich drücke den Italienern die Daumen, nachdem ich in den vergangenen neun Monaten zwei schöne Urlaube in Rom und Neapel hatte. Sportlicher Favorit ist für mich allerdings Spanien nach dem starken 3:0 gegen Kroatien. Mal sehen, ob die Azzurri trotzdem erfolgreich sind…
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